FAQs zu den Abrechnungen 

Warum habe ich eine Nachzahlung in der Abrechnung?

Witterungseinflüsse, Kostenveränderungen und individuelles Verbrauchsverhalten führen zu jährlich schwankenden Kostenhöhen bei den Heizkosten. Um eine ausreichende Kostendeckung durch die von Ihnen zu leistende Vorauszahlung zu erzielen, erfolgt auf der Grundlage der erstellten Abrechnung mit der Berücksichtigung von zukünftigen Kostensteigerungen eine Anpassung der notwendigen Vorauszahlungen. Sofern diese Kostenkalkulation aufgrund von unterschiedlichem Nutzerheizverhalten in einigen Fällen die tatsächliche Kostenhöhe nicht deckt, kommt es zu Nachzahlungen.

 

Warum habe ich eine Nachzahlung, obwohl ich nur wenige Monate in der Wohnung gewohnt habe?

Die monatliche Vorauszahlung ist auf der Grundlage von Heizkosten und ggfls. Wasserkosten für ein ganzes Jahr kalkuliert. Finden nun jedoch Umzüge innerhalb der heizintensiven Monate Januar bis Mai oder Oktober bis Dezember statt, so deckt die kalkulierte Vorauszahlung nicht die tatsächlich anfallenden Kosten. Ein Ausgleich findet hierfür nur statt, wenn ein Mieter ein ganzes Jahr in einer Wohnung wohnt, da dieser in den Sommermonaten gewöhnlich nicht heizt und somit die Vorauszahlung die Kosten wiederum übersteigt.

 

Weniger oder gleich viel Verbrauchseinheiten wie im Vorjahr – warum habe ich höhere Kosten?

Die Heizkostenverteiler stellen ein sogenanntes Hilfsverfahren zur Aufteilung der abzurechnenden Kosten dar. Dies bedeutet, dass die abgelesenen Verbrauchswerte an sich noch keine Aussage für die Höhe der Kosten eines Nutzers zulassen. Erst die Gesamtheit der bei allen Nutzern ermittelten Ablesewerte ermöglicht die Aufteilung der Kosten im Verhältnis der abgelesenen Werte.

 

Warum habe ich jedes Jahr unterschiedliche Heizkosten, obwohl sich mein Heizverhalten nicht geändert hat?

Das liegt zum einen an unterschiedlichen Witterungsverhältnissen: Die benötigte Wärmemenge schwankt je nach Außentemperatur und Dauer der Heizperiode. Zum anderen ist für die Heizkosten der Tarif des jeweiligen Versorgungsbetriebes ausschlaggebend, der sich ebenfalls ändern kann. Auch bei der Umstellung vom Verdunstungsprinzip auf elektronische Heizkostenverteiler kommt es erfahrungsgemäß zu anderen Heizkosten, weil diese Geräte nach einem anderen Prinzip messen. Bei allen externen Faktoren kommt dem individuellen Heizverhalten deshalb eine immer wichtigere Rolle zu, um Energie zu sparen.

 

Warum werden die Kosten in Grund- und Verbrauchskosten aufgeteilt?

Zwischen 30 bis 50 % der Heiz- und Warmwasserkosten eines Gebäudes werden nach einem festen Schlüssel auf die Mieter verteilt. Grundkosten dienen zur Deckung von Rohrleitungsverlusten, Bereitstellungsverlusten und Fixkosten der Heizanlage, die auch ohne individuelle Wärme- oder Warmwasserabnahme entstehen. Der mit Mess- oder Erfassungsgeräten ermittelte und abgerechnete Verbrauch in einer Abrechnung wird Verbrauchskosten genannt. Diesen Anteil kann der Nutzer durch sein eigenes Verhalten erheblich beeinflussen. Im Gegensatz dazu werden mit Grundkosten die nicht durch eigenen Verbrauch beeinflussbaren Fixkosten der Heizanlage umgelegt.

 

Warum muss ich mich an Kosten beteiligen, die nach meinem Auszug entstanden sind?

Die Berücksichtigung von Brennstoffkosten vor oder nach einem Mieterwechsel bedeutet keine Unwirksamkeit der Abrechnung gegenüber dem einziehenden oder ausziehenden Mieter. Es entspricht vielmehr der Billigkeit, wenn die Kosten der bezogenen Brennstoffmengen der gesamten Abrechnungsperiode  zusammengerechnet werden und auf diese Weise ein Mischpreis für alle Mieter, die während der Abrechnungsperiode in der Liegenschaft gewohnt haben, gebildet wird. Auf der Grundlage dieses Mischpreises (Gesamtkosten) ist dann am Schluss der Abrechnungsperiode eine dem Mieterwechsel gerecht werdende Abrechnung zu erstellen. Es würde für den Vermieter - auch im Verhältnis zu den übrigen Mietparteien - zu völlig untragbaren Ergebnissen führen, wenn der Vermieter beim Einzug oder Auszug eines jeden Mieters nur für diesen - auf der Grundlage der tatsächlich bis zum Einzug bzw. Auszug anfallenden Kosten - abrechnen müsste.

 

Wo finde ich in der Abrechnung meine abgelesenen Einheiten wieder?

Ihre Werte finden Sie auf der ersten Seite Ihrer Einzelabrechnung. Dort sind auch die einzelnen Zähler, Anfangsbestände, Endbestände und der errechnete Verbrauch zu erkennen.

 

Was sind Gradtagzahlen?

Bei Nutzerwechsel innerhalb der Abrechnungsperiode werden für die Aufteilung der Grundkosten für Heizung sogenannte Gradtagzahlen nach VDI 2067 bzw. DIN 4713 verwendet. Liegt keine Zwischenablesung vor, werden auch Verbrauchskosten für Heizung nach Gradtagzahlen aufgeteilt.

 

   Monat Promille Tage Promille je Tag
   Januar 170 31 5,483870968
   Februar 150 28 5,357142857
   (Februar 150 29 5,172413793)
   März 130 31 4,193548387
   April 80 30 2,666666667
   Mai 40 31 1,290322581
   Juni - August 40 92 0,434782609
   September 30 30 1
   Oktober 80 31 2,580645161
   November 120 30 4
   Dezember 160 31 5,161290323

 

Gradtagzahlen sind das Maß für den jährlichen Wärmebedarf und sie gewichten die Monate nach ihrer Heizintensität. So hat beispielsweise der Januar einen Anteil von 170 Promille des Jahresheizbedarfs, der Mai dagegen nur 40 Promille. Eine zeitanteilige Trennung ist für Heizkosten nicht zu empfehlen, weil im Winter mehr geheizt wird als im Sommer.

 

Warum wurde mein Verbrauch geschätzt und wie wird geschätzt?

Die Verbrauchsermittlung (Schätzung) ist notwendig, wenn der Wärme.- oder Wasserverbrauch infolge Geräteausfalls oder aus sonstigen zwingenden Gründen (z.B. Unzugänglichkeit der Räume/Wohnung nach zwei vergeblichen Versuchen) nicht erfasst werden konnte. Der Schätzwert wird unter Berücksichtigung der Bestimmungen nach § 9a der Heizkostenverordnung ermittelt, also entweder nach vergleichbaren Räumen oder dem prozentualen Vorjahresanteil.

 

Ich habe ein Guthaben in der Abrechnung trotzdem wird meine Vorauszahlung angehoben, warum?

Grundsätzlich gilt, dass eine Anpassung Ihrer Vorauszahlung anhand der letzten Abrechnung vorgenommen wird. Da die abgerechneten Kosten aus dem Vorjahr stammen, können zwischenzeitliche Kostensteigerungen auch dann eine höhere Vorauszahlung rechtfertigen, wenn aus der aktuellen Abrechnung eine Gutschrift resultierte. Der ausgewiesene Betrag der neuen Vorauszahlung soll die Kosten für den nächsten Abrechnungszeitraum decken und trägt dazu bei, das Risiko von Nachzahlungen zu verringern.

  

Was sind Umrechnungsfaktoren in der Heizkosten-Abrechnung?

Jeder Heizkostenverteiler hat die gleiche Bewertung (programmierter Wert im elektronischen Heizkostenverteiler). Die Ablesewerte werden mit den jeweils präzise ermittelten Bewertungsfaktoren des Heizkörpers multipliziert. Der Bewertungsfaktor ist von der Heizleistung des Heizkörpers, dem Heizkörpertyp und der Montageart abhängig und wird auf der Abrechnung angedruckt.

 

Ich habe den Heizkörper nie an und trotzdem habe ich Verbrauchseinheiten in der Abrechnung, warum?

Die Heizkörper in Ihrer Wohnung sind mit Thermostatventilen ausgestattet. Thermostatventile öffnen sich durch die eingebaute Frostschutzsicherung schon bei einer Umgebungstemperatur von ca. 16 Grad Celsius, in jedem Fall aber bei weniger als ca. 10 Grad Celsius. Beim Lüften wird diese Temperatur durch die fallende Kaltluft schnell unterschritten. Die Folge ist eine Verbrauchsanzeige, die oft gar nicht bewusst wahrgenommen wird. Das passiert vor allem in Schlafzimmern immer wieder. Zu verhindern ist das nur durch ein verändertes Lüftungsverhalten: Deshalb bitte niemals mit gekippten Fenstern Dauerlüften, sondern effektiver und viel energiesparender durch Stoßlüftung – nach Möglichkeit mit Durchzug.   

 

Die Wohnung meines Nachbarn hat die gleichen Heizkörper wie in meiner Wohnung, jedoch finden sich in der Abrechnung unterschiedliche Umrechnungsfaktoren?

Viele der heute erhältlichen Heizkörpertypen sind sich äußerlich so ähnlich, dass ein Laie die Unterschiede kaum erkennen kann. Oft ist es nur ein kleines Detail, das den einen Typ vom anderen Typ unterscheidet. Jeder Heizkörper hat seine ganz  besondere Art der Wärmeabgabe. In Abhängigkeit von Form, Größe und Typ des Heizkörpers – also dem Konvektions-  oder Strahlungsanteil – ergeben sich ganz unterschiedliche Heizleistungen und damit Wärmeangaben. Das Ergebnis sind  unterschiedliche Umrechnungsfaktoren.        

 

Wie funktioniert ein elektronischer Heizkostenverteiler?

Elektronische Heizkostenverteiler erfassen mit Fühlern die Temperatur von Heizkörpern. Ein Mikro-Chip rechnet mit den erfassten Verbrauchswerten und berücksichtigt auch feinste Temperaturunterschiede, die sich aus der Differenz zwischen den vom Fühler ermittelten Werten und einem programmierten Festwert für die Raumlufttemperatur ergeben. Er wandelt diese Werte um in ablesbare Anzeigewerte. Je höher die Wärmeabgabe des Heizkörpers ist, desto stärker verändern sich die angezeigten Verbrauchswerte. Elektronische Heizkostenverteiler, die als Zweifühlersystem arbeiten, erfassen neben der Heizkörpertemperatur auch die Raumlufttemperatur. Aus diesen Werten ermittelt sich eine Temperaturdifferenz. Diese bestimmt die Anzeigegeschwindigkeit des Gerätes entsprechend der Wärmeabgabe des Heizkörpers. Die Einheiten werden in einem gut ablesbaren LC-Display angezeigt. Die Geräte speichern den programmierten Stichtag.

 

Was ist unter Funkablesung zu verstehen?

Heizkostenverteiler, Wasserzähler und Wärmezähler können neben der traditionellen Ablesung durch einen Servicemitarbeiter auch per Funk ausgelesen werden, sofern die Messgeräte mit Funkmodulen ausgerüstet sind. Bei Funksystemen ist kein Betreten der Wohnung erforderlich. Die Funkablesung erfolgt entweder mit mobilen Empfangsgeräten von außerhalb der Wohnung oder mit im Treppenhaus montierten Funk-Datensammlern. Verdunstungsheizkostenverteiler können nicht per Funk abgelesen werden.

 

Warum bekomme ich keinen Ablesebeleg mehr?

Es gibt keine rechtlichen Vorgaben in Deutschland, wie die Ablesung und die Erfassung der abgelesenen Werte erfolgen müssen. Dies kann manuell oder elektronisch durchgeführt werden. Wir haben uns für die elektronische Ablesung (nur bei Funkauslesung) entschieden, um Ihnen eine schnellere und unkompliziertere Datenerfassung zu bieten und unnötige Fehlerquellen zu vermeiden. Selbstverständlich werden sämtliche Ablesewerte Ihrer Nutzeinheit klar und strukturiert auf der Abrechnung dargestellt, damit der Nachvollzug der Abrechnung entsprechend den Anforderungen gewährleistet ist.

 

Wie kann man den Speicher am Heizkostenverteiler auslesen?

Als Mieter ist es Ihnen jederzeit möglich, verschiedene Anzeigen durch Betätigen der Knöpfe am Heizkostenverteiler abzurufen. Neben dem aktuellen Verbrauch ist an der ablesbaren Multifunktionsanzeige auch der Vorjahresverbrauch ablesbar. Das ermöglicht eine Kontrolle der Verbrauchswerte noch lange nach der Ablesung.

 

Warum stimmt der Hauptwasserzähler nicht mit der Summe der abgelesenen Wasserzähler überein?

Differenzen zwischen Hauptwasserzähler und Nebenzählern sind im Abrechnungsverfahren durchaus bekannt und größtenteils durch technische Begebenheiten begründet. Als Ursache kommt eine zeitliche Verschiebung der Ablesetermine zwischen dem Hauptwasserzähler und den Nebenzählern in Frage. So ist es z. B. möglich, dass auch innerhalb weniger Tage große Wassermengen entnommen werden.

Mein Wasserverbrauch ist so hoch - ist die Wasseruhr defekt?

Bevor Sie eine Überprüfung der Uhr verlangen, sollten Sie selbst testen, ob ein Defekt vorliegen könnte. Denn ergibt die Überprüfung keine Fehlfunktion der Uhr, werden Ihnen die Prüfkosten in Rechnung gestellt. Sie entnehmen also mit Hilfe eines Messbechers einen Liter Wasser und vergleichen den Verbrauch auf der Anzeige Ihrer Wasseruhr.

Bitte beachten Sie:

Ein Wannenbad benötigt ca. 140 Liter Wasser, ein Duschbad 30 bis 50 Liter, die tägliche Toilettenspülung rund 50 Liter pro Person, das Geschirrspülen von Hand 10 bis 15 Liter täglich, 2,5 bis 5 Liter braucht man für 1 x Händewaschen. Wer während des Zähneputzens den Wasserhahn laufen lässt, kann in 4 Minuten bis zu 25 Liter Wasser verbrauchen - mit Becher sind es nur 0,2 Liter. Der eigentliche Trinkwasserverbrauch ist vergleichsweise gering: pro Person und Tag 2 bis 3 Liter fürs Essen und Trinken.